_am Stellwerk

Künstlerische Leitung, Raum- und Programmgestaltung einer Baustellen-Zwischennutzung in Offenbach

Zu Beginn des Projekts standen die Stadt Offenbach und die Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach (GBO) als Akteurinnen und die Summe von 20.000€ des Großen-Frankfurter-Bogen-Zukunftspreises. In diese Konstellation trat ich als Diplomandin der Offenbacher Hochschule für Gestaltung aus dem Fachbereich Urban Design.

Für zwei Wochenenden soll die zeitliche und räumliche Baulücke gefüllt werden mit Leben, Information und Austausch.

Kommunikationsmittel

“[…] Durch jahrelangen Leerstand ist der Ort trotz seiner Lage an einem frequentierten Fußgängertunnel mitten in der Stadt aus der Wahrnehmung der Offenbacherinnen und Offenbacher verschwunden. Dieses „Loch“ wird durch den Titel „Platz am Stellwerk“ zu einem Potenzial. „Platz“ lässt sich füllen mit Zukunft, Vergangenheit, Wohnen, Grün, Leben, Musik, Kultur oder Politik und wird damit zu einem Angebot.”

“[…] Auch bei dem Keyvisual gilt es, das Stellwerk als Ikone und als Ort ins Bewusstsein zu rücken, da die meisten Offenbacherinnen und Offenbacher weder das Stellwerk, noch die Bismarckstraße verorten können. Durch Lücken im Fotomotiv des Stellwerks wird die Logik eines Lückentextes ins Visuelle übersetzt. Aus dem Bild werden skizzenhafte Formen ausgeschnitten, die ihren Ursprung aus Themen, die mit Wohnen, Nachbarschaft, Planen und Stadt zu tun haben. Die Wahrnehmung der Rezipienten ergänzt die Lücken zu einem vollständigen Motiv, trotzdem bleibt es interpretierbar und offen. Für die Printprodukte auf dem Event selbst wird das Motiv invertiert. Mit den Formen werden hier Teile des Motivs abgedeckt. Dadurch ergibt sich ein umgekehrter Spannungsbogen.”

Raumgestaltung

Der temporäre Charakter, den eine Zwischennutzung innehat, bestimmt das Konzept maßgeblich. Ein großer Teil der Gestaltung basiert beispielsweise auf Leihsystemen oder auf Materialien, die für die Dauer der Veranstaltung aus der Baustelle oder der Stadt entnommen und danach wieder zurückführt werden. Das gilt beispielsweise für die roten Stühle. Die Polyethylen-Stühle „Little Alberts“ von Ron Arad werden üblicherweise über den Sommer auf dem Aliceplatz in Off enbach aufgestellt und sind dementsprechend mit Offenbacher Geschichte und Identität aufgeladen. Dadurch entsteht ein skizzenhaftes, provisorisches Aussehen, das visuell Bezüge zur umliegenden Stadt herstellt. Durch die Unfertigkeit bzw. Zweckentfremdung wird eine Ergebnisoffenheit kommuniziert, die Vorstellungsräume über Wohnen, Beteiligung und Stadt öffnet, ohne ein fertiges Bild vorzugeben.

Programmgestaltung

Weiter
Weiter

Barilla’s Finest